Gerhard Kremer 5. November 2018

Neuer Artikel: Die Analyse „weicher“ Konzepte mit „harten“ korpusanalytischen Methoden

Der sozialwissenschaftliche Forschungsschwerpunkt veröffentlichte kürzlich einen neuen Methodenartikel. Darin reflektieren wir, welchen grundsätzlichen methodischen Herausforderungen die theoriegeleitete sozialwissenschaftliche Forschung begegnet, wenn sie ihre Arbeit im Sinne der in den Sozialwissenschaften etablierten Gütekriterien gut machen will.

Wir identifizieren drei grundsätzliche Barrieren: Erstens bereitet es immer noch einen sehr hohen Aufwand, große Textkorpora zu erstellen und aufzubereiten. Zweitens ist das Problem der semantisch validen Operationalisierung komplexer geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlicher Begriffe noch völlig unzureichend gelöst. Drittens erlauben viele der für linguistische Fragestellungen designten Tools kaum eine sozialwissenschaftlich anschlussfähige Ergebnisdarstellung. Wir brauchen flexible Optionen der Datenausgabe und Visualisierung, um die mit Hilfe korpuslinguistischer Methoden generierten Daten zur vorhandenen Forschung unseres Faches in Beziehung setzen zu können. Für alle Herausforderungen gilt, dass es hierfür keine „one size fits all“-Lösungen geben kann, weil aus der Perspektive unterschiedlicher wissenschaftlicher Forschungsfragen unterschiedliche methodische Entscheidungen zu treffen bleiben.

Der Artikel von Cathleen Kantner und Maximilian Overbeck ist Teil des Sammelbands Computational Social Science, der von Andreas Blätte, Joachim Behnke, Kai-Uwe Schnapp und Claudius Wagemann herausgegeben wurde: https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783845286556-163/8-die-analyse-weicher-konzepte-mit-harten-korpusanalyti-schen-methoden