Gerhard Kremer 6. Dezember 2018

Neuer Artikel: Soziale Netzwerkanalysen zum mittelhochdeutschen Roman

Im Themenheft „Digitale Mediävistik“ der Zeitschrift „Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung“ wird in Kürze ein Artikel über Soziale Netzwerkanalysen zum mittelhochdeutschen Artusroman erscheinen. Der Artikel unternimmt den Versuch, das Verhältnis von Märchen und Artusroman systematisch und methodisch neu zu bestimmen. Hierfür werden in einem ersten Schritt Merkmale des Europäischen Volksmärchens identifiziert, die in einem zweiten Schritt für die computergestützte Analyse operationalisiert und anschließend auf ein Textkorpus aus klassischen Artusromanen (Hartmanns von Aue ‚Erec‘ und ‚Iwein‘, Wolframs von Eschenbach ‚Parzival‘) angewandt werden.

Methodisch greifen wir für die Untersuchung auf das empirische Verfahren der Sozialen Netzwerkanalyse zurück, mit dem wir vor allem Aspekte der Kategorie Figur in den Blick nehmen. Auf diese Weise können wir nicht nur die Nähe der Artusromane zur ‚einfachen Form‘ des Märchens genauer bestimmen, sondern auch das Verhältnis der ausgewählten Romane zueinander differenziert betrachten. Der Beitrag zeigt, dass die vielschichtigen Ergebnisse der datengetriebenen Untersuchung eine eindeutige Interpretation verweigern und damit neue Einsichten in den bekannten Untersuchungsgegenstand ermöglichen können.

Beispiel: Netzwerk zum ‚Parzival‘ (Parzival-Partie)

Das Themenheft „Digitale Mediävistik“ mit diesem Artikel von Manuel Braun und Nora Ketschik erscheint voraussichtlich im Juni 2019.